Menschen versterben manchmal frühzeitig und unerwartet. Oftmals hinterlassen sie dann nicht nur emotional tiefe Wunden, sondern es entstehen auch finanzielle Lücken. So sind die Angelegenheiten hinsichtlich des Besitztums oder des Geldes zum Teil nicht oder nicht ausreichend geregelt und es entstehen den Hinterbliebenen nicht nur großer Schmerz und Trauer, sondern auch große Probleme. Niemand will geliebten Menschen eine Last hinterlassen und man möchte nach dem Tod gern in positiver Erinnerung bleiben. Was gibt es also bei der Regelung eines Vermächtnisses zu beachten?
Prokrastinieren Sie nicht
Es wird niemals einen wirklich guten oder geeigneten Zeitpunkt geben, um Ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Niemand hat Freude daran, sich mit einem Notar hinsichtlich eines Testamentes auseinander setzen oder diesen bezahlen zu müssen. Natürlich denken wir meistens auch, dass wir unsterblich sind und ein plötzlicher Tod völlig unmöglich ist. Was Sie nicht zu Lebzeiten geregelt haben, wird später von Ihren Nachkommen geregelt werden müssen, und das kann sehr teuer werden, wenn z.B. ein Nachlassverwalter bezahlt werden muss. Kümmern Sie sich um ein Testament, das alles regelt und Ihre Lieben gerade in Zeiten des größten Schmerzes entlastet.
Je eindeutiger, desto besser
Erkundigen sich sich bei einem Anwalt oder Notar über die Regeln, die beachtet werden müssen, wenn Sie Ihren letzten Willen niederschreiben. Es muss erst ein konkreter Erbe benannt werden, ehe Vermögensgegenstände oder -werte vermacht werden können. Dabei bedeuten Vermächtnis und Erbschaft zwei verschiedene Dinge. Ein Erbe bekommt seinen Anteil an der Erbschaft automatisch, ein Vermächtnisnehmer hat dabei keinerlei Mitspracherecht und kann nur einen schuldrechtlichen Anspruch an die Erbengemeinschaft stellen. Er muss außerdem seinen Anteil konkret einfordern. Ein Vermächtnis kann also einen Vermögensgegenstand weitergeben. Darunter fallen Immobilien oder Geldbeträge. Sie können die mögliche Erbengemeinschaft aktiv begrenzen, wenn Sie alles konkret in Ihrem Testament regeln. So sind die Dinge nach Ihrem Tod geregelt und es kann gar nicht erst zu Unklarheiten oder Streitereien kommen. Benennen Sie die Erben und Vermächtnisnehmer und legen Sie explizit Ihr Vermächtnis fest! Lassen Sie Ihr Testament schlussendlich vom Notar oder Anwalt überprüfen, damit alle Formulierungen rechtlich einwandfrei und unmissverständlich sind.
Bringen Sie Ihr Leben in Ordnung
Bereinigen Sie Beziehungsprobleme: Lassen Sie keine offenen Wunden zurück. Bemühen Sie sich in allen Beziehungen um Vollständigkeit, damit nichts unvollendet oder ungesagt bleibt, wenn Sie oder die andere Person heute sterben sollten. Haben Sie Beziehungen, in denen etwas Gravierendes nicht stimmt? Bereinigen Sie diese Probleme am Besten noch heute.
Bereinigen Sie auch alle physischen Probleme: Wenn Sie eine Sache oder einen Gegenstand in einem Jahr nicht mehr verwendet haben und Sie keinen Grund sehen, warum das nächstes Jahr anders sein sollte, ist es Zeit, dass dieser Artikel ein neues Zuhause findet. Wenn es nicht nützlich oder nicht schön ist, werfen Sie es weg, denn weder Sie noch Ihre Nachkommen brauchen es. Keine Schließfächer, keine Kisten voller ungenutzter Sachen, keine überfüllten Schränke. Entsorgen Sie alles, was Sie nicht brauchen.
Haben Sie alles getan, was Sie tun können?
Wenn Sie das guten Gewissens bejahen können, haben Sie alles getan, um die unvermeidliche Belastung für Ihre Familienmitglieder zu minimieren. Ihre Familie wird Ihnen dafür sehr dankbar sein.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Rechtsanwalt und Notar a.D. Volker Köckritz.