Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre arbeitsrechtlichen Belange gegenüber Arbeitgebern vor einem Arbeitsgericht durchzusetzen. Dies ist für Bürger der Bundesrepublik Deutschland nicht mit Kosten verbunden. Arbeitgeber werden aber häufig von Anwälten vertreten, je nach Größe des Unternehmens ist damit zu rechnen, dass sehr gut ausgebildete Fachanwälte für Arbeitsrecht engagiert werden. Damit der Arbeitnehmer sich in so einem Fall ordentlich verteidigen kann, ist es ratsam ebenfalls einen Anwalt hinzuzuziehen, der sich gut mit der Thematik Arbeitsrecht auskennt. Mit rechtlichem Beistand gelingt es Privatpersonen besser, Ansprüche gegen den Arbeitgeber geltend zu machen. Sind Abfindungen zu zahlen, um die sich das Unternehmen drücken wollte, fallen diese häufig höher aus. Obwohl die Gesetzeslage meistens eindeutig ist, gelingt es einem Fachanwalt trotzdem, bessere Konditionen auszuhandeln.
Gemäß der Fachanwaltsverordnung benötigt ein Fachanwalt für Arbeitsrecht, wie er beispielsweise bei den MFC Rechtsanwälte - Fachanwälte Melzer, Franken & Coll angestellt ist, besondere Kenntnisse in folgenden Punkten:
I. Individualarbeitsrecht
- wenn Berufsausbildungs- oder Arbeitsverträge nachträglich geändert werden sollen
- Wahrung des Kündigungsschutzes, sowie Inhalt und Beenden des Arbeitsverhältnisses
- Belange von betrieblicher Altersversorgung
- Schutz von besonderen Arbeitnehmern, wie Jugendliche, Schwangere, Mütter, Schwerbehinderte
- Angelegenheiten vom Arbeitsförderungs- sowie Sozialversicherungsrecht
II. Kollektivarbeitsrecht
- bei Tarifverträgen
- bezüglich Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsrecht
- in Fragen zum Mitbestimmungs- und Arbeitskampfrecht (Streik)
III. Verfahrensrecht
Außerdem ist es zum Führen des Titels „Fachanwalt für Arbeitsrecht" unbedingt nötig, dass der Jurist praktische Erfahrung auf diesem Gebiet nachweisen kann. Diese Kenntnisse können während der juristischen Ausbildung, oder anschließend in einer Kanzlei erworben werden. Es müssen sowohl Fälle aus dem Individualarbeitsrecht sowie aus dem kollektiven Arbeitsrecht bearbeitet worden sein. Mindestens die Hälfte der vertretenen Fälle sollen rechts- oder gerichtsförmliche Verfahren sein.
Diese Vorschriften gewährleisten, dass Arbeitnehmer optimal in ihren Anliegen vertreten werden können. Vor einem Arbeitsgericht kann jeder zugelassene Anwalt auftreten, wobei die Qualität bei einem Anwalt mit anderer Spezialisierung nicht garantiert ist. Arbeitnehmer sollten sich im Vorfeld daher gut überlegen, ob sie ihren bekannten Juristen hinzuziehen wollen, mit dem sie in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammengearbeitet haben, oder ob es nicht sinnvoller ist, einen spezialisierten Fachanwalt hinzuzuziehen.
Was kostet ein Fachanwalt, der das Verfahren vor dem Arbeitsgericht bestreitet? In Deutschland sind die Gebühren für anwaltliche Leistungen gesetzlich festgeschrieben. Wie auch bei zivilrechtlichen oder verwaltungsrechtlichen Verfahren bildet im Arbeitsrecht der Gegenstandswert die Grundlage zur Berechnung der Anwaltsgebühren. Dieser wird vor Gericht auch Streitwert genannt. Geht es um die Wirksamkeit von Kündigungen, Abmahnungen oder sind Arbeitszeugnisse fehlerhaft, betragen die Anwaltsgebühren zwischen einem und drei Monatsgehältern. Erhebt ein Fachanwalt Klage, ist hierfür eine Gebühr zu zahlen. Ebenso verhält es sich, wenn der Anwalt Termine bei Gericht wahrnimmt. Die Höhe dieser Gebühren richtet sich ebenfalls nach der Höhe des Streitwertes.
Zunächst müssen diese Gebühren vom Mandanten selbst getragen werden. Endet der Prozess erfolgreich, kann die unterlegene Partei per Urteilsspruch zur Übernahme aller Anwalts- und Gerichtskosten aufgefordert werden. Ist der Arbeitgeber aber zahlungsunfähig oder nicht auffindbar, bleibt der Arbeitnehmer am Ende unter Umständen auf den vollen Kosten sitzen, trotz gewonnenem Rechtsstreit.
Hallo und herzlich willkommen auf meinem Blog zum Thema Recht und Gesetze. Ich freue mich sehr, dass Ihr mich gefunden habt und dass Ihr Euch mit mir auf eine spannende Reise durch die Welt der Justiz begeben möchtet. Ja, Ihr habt ganz richtig gelesen: das Fach Jura oder Rechtswissenschaften (wie es ja eigentlich ganz offiziell an deutschen Unis genannt wird) - ist nämlich überhaupt nicht so langweilig und trocken. Ganz im Gegenteil: Jura kann tatsächlich richtig spannend sein! Ich bin nun selbst schon seit zwei Jahren Studentin der Rechtswissenschaften und weiß also genau, wovon ich rede. Auf meinem Blog möchte ich mit so manchen Rechtsirrtümern aufräumen, Euch Tipps geben und Euch mit so einigen kuriosen Geschichten - deren Ausgang man so bestimmt nie erwartet hätte - überraschen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und beim Gewinnen vieler neuer Erkenntnisse!